Formlabs 3D-Drucker

Der US-amerikanische Hersteller Formlabs zählt heutzutage zu den beliebtesten Marken unter den Resin 3D-Druckern und ist gleichzeitig auch eins der erfolgreichsten Startups der Tech-Szene der letzten Jahre. Mit einem stetig wachsenden Produktportfolio bietet Formlabs eine Rundumlösung für den SLA-3D-Druck.

Formlabs 3D-Drucker Übersicht

Formlabs Form 1 und Form 1+ SLA-3D-Drucker

Der Formlabs Form 1 war der erste Drucker des Herstellers. Das Gerät wurde im Oktober 2012 öffentlich vorgestellt und über Kickstarter finanziert. Die drei Gründer Maxim Lobovsky, Natan Linder und David Cranor trafen sich damals in einem MIT Lehrgang namens "How to Make (almost) Anything". Die Kampagne erreichte eine damalige Rekordsumme von 2,95 Millionen USD und wurde damit die größte Technologie-Kickstarter-Kampagne seiner Zeit. Der Form 1 nutzte einen Druckprozess namens Stereolithographie (SLA) für das Erstellen von dreidimensionalen Objekten mithilfe eines Kunstharzes und eines Lasersystems. Das Kunstharz (Resin) wird dabei systematisch ausgehärtet, sodass Formen und Objekte mit hohem Detailgrad möglich sind. Im Juni 2014 folgte daraufhin der Formlabs Form 1+ SLA 3D-Drucker. Die neue, verbesserte Version bot einige Vorteile wie einen leistungsstärkeren Laser, wodurch die Drucke schneller und präziser wurden. Auch die damals eingeführte PreForm Slicing Software setzt bis heute Maßstäbe im Bereich der 3D-Druck Software. Das kinderleichte und intuitive Interface erlaubt es auch Einsteigern und Anfängern, schnell zu guten Resultaten zu kommen.

Formlabs Form 2 SLA-3D-Drucker

Im September 2015 folgte daraufhin der bislang erfolgreichste Produktlaunch des US-amerikanischen Technologie Unternehmens. Auch die IGO3D GmbH pflegt gute Kontakte zum Unternehmen, nicht zuletzt aufgrund unseres Gründers und ehemaligen Geschäftsführers Michael Sorkin, der lange Zeit das Europageschäft von Formlabs in Berlin leitete. Der Formlabs Form 2 führte ein größeres Bauvolumen, ein automatisches, komfortables Kartuschensystem und einen Wischer ein für besseres Resin-Management. Der Form 2 zeichnete sich vor allem durch das beliebte Cartridge-System aus, bei dem die Kartuschen und Resin Behälter (Tanks) einfach und bequem getauscht werden können. Das ermöglichte eine hohe Materialvielfalt. Von Standardresinen (Grey, Black, White & Clear) über technische Kunstharze (Tough, Durable, Castable, Castable Wax, Rigid, Grey Pro, Flexible, Elastic) und sogar biokompatiblem Materialien (Dental SG, Dental LT, Dental Model, Dental Digital Dentures) gibt es ein riesiges Produktspektrum. Auch die Resintanks wurden mit den LT Tanks verbessert. Diese Langzeittanks boten eine höhere Qualität und ermöglichten noch mehr Resine. Neben dem System mit originalen Kartuschen gibt es weiterhin die Möglichkeit des "Open Mode" bei dem Drittherstellermaterialien verwendet werden können. Eine neue Netzwerkverbindung ermöglicht den Zugriff auf das sogenannte Dashboard, mit dem der Drucker auch aus der Ferne angesteuert werden kann. Aufgrund einer Patent Rechtsstreitigkeit wurde der Vertrieb zeitgleich mit dem Erscheinen des Nachfolgemodells eingestellt.

Formlabs Form 3 und Form 3B LFS-3D-Drucker

Im Jahr 2019 folgte daraufhin das derzeit aktuelle Produkt von Formlabs. Der Formlabs Form 3 nutzt ein neuartiges LFS (Low Friction Stereolithographie) Verfahren und kann dadurch noch effizienter arbeiten. Der Drucker ist gebaut für die andauernde Produktion und kann dadurch auch langfristig zuverlässig eingesetzt werden. Viele Komponenten, wie beispielsweise die Druckplattform (Build Platform), die Kartuschen und das Finish Kit wurden vom bewährten System des Form 2 beibehalten. Für den medizinischen- bzw. Dental-Bereich wurde ein gesondertes Gerät mit dem Form 3B entwickelt. Der Form 3B ("B" für "Biokompatibel") wird zusammen mit dem DSP (Dental Service Plan) verkauft und bietet Nutzern dadurch weitere Vorteile wie einen speziell geschulten, schnelleren Kundenservice. Für Kunden außerhalb der Dentalbranche nutzt Formlabs das sogenannte PSP (Pro Service Plan), eine Service Erweiterung, die diverse Vorteile wie Prioritätsservice, SWAP-Geräte und eine Online-Schulung bietet.

Formlabs Fuse 1 SLS-3D-Drucker

Bereits 2017 veröffentlichte Formlabs ein Video, indem der neuartige SLS (Selective Laser Sintering) 3D-Drucker Fuse 1 vorgestellt wurde. Der Drucker verzögerte sich danach noch einige Zeit, soll aber weiterhin zeitnah erscheinen. Der Drucker nutzt eine austauschbare Druckkammer mit Nylon (PA, Polyamid) Pulver, welches selektiv von einem Laser ausgehärtet wird. SLS gedruckte Bauteile haben einige Vorteile wie beispielsweise die einheitliche Oberflächenqualität und isotropische mechanische Eigenschaften. Außerdem ist die Druckgeschwindigkeit (print speed) bei SLS gedruckten Prozessen sehr hoch, da mithilfe von Nesting viele Objekte gleichzeitig in einem Durchlauf gefertigt werden können. Das Release Datum für den Drucker ist derzeit noch nicht bestätigt. Nichtsdestotrotz wird der Drucker bereits sehnsüchtig erwartet, dies nicht zuletzt dank des attraktiven Preises und dem Versprechen eines vollständigen Ökosystems.

Formlabs Form Cell Druckermanagement System

Neben dem Fuse 1 wurde 2017 auch die Form Cell angekündigt. Die Form Cell ist ein modularer Druckerschrank, welcher mehrere 3D-Drucker und Nachbearbeitungsstationen, wie die Form Wash und Form Cure, mit einem Roboterarm automatisch ansteuert. Die Größe der Anlage (und somit auch der Preis) wird dabei von Fall zu Fall modular und individuell angepasst. Das Ziel der "Formzelle" ist es, eine 24 Stunden nutzbare digitale Fabrik zu erstellen, die die Produktivität des 3D-Druck Verfahrens weiter steigert.